Mirjam Knecht Wäger

Künstlerin

Ich bin im April 1973 in Baden geboren, habe eine Lehre als Friseurin abgeschlossen und den gestalterischen Vorkurs an der Kunstgewerbeschule in Zürich absolviert. Seither male ich abstrakte und naturrealistische Bilder und gestalte seit vier Jahren meine Glückchenfüller-Postkarten. Aufgrund gesundheitlicher Probleme durch die Haarfärbe-Dämpfe beschloss ich 2016, nur noch die Haare zu schneiden. In den kurzen Arbeits-Zeitlückchen konnte ich keine Bilder malen. Aus diesem Grund begann ich mit den weniger aufwendigen Kartenkreationen. Das machte mich und die Käufer so glücklich, dass der Name Glückchenfüller (Glück-Lückchen-Füller) entstand.

Das liebe ich:

Meinen Mann René, meine Kinder Elena (25) und Cornel (9), kreativ sein, unsere Wohnräume dekorieren und die Wände umgestalten, blühende Bäume und erste Blumen im Frühling, Sommerregen, den tanzenden bunten Herbstblättern im Wind zuschauen, einzelne Schneeflocken betrachten, Backen, ins Kino gehen, beim Reisen alle vier Tage weiterziehen, Holland, alle bunten Malstifte, Schokolade und Erdbeeren und Schnäppchen auf Ricardo.

Das mag ich nicht:

Geizige Menschen, Spinnen, kaltes Wasser, immer dasselbe tun, früh aufstehen, Büroarbeiten, protzige laute Autos, Filme ohne Happyend, immer am gleichen Ort wohnen und arbeiten.

Aktuell wohne ich mit meinem Mann, Cornel und Kater Hermes in Turgi in einer kleinen Genossenschaft. Es ist ein 200-jähriges Kosthaus der ehemaligen Spinnerei Turgi.

Woraus schöpfst du deine Inspiration?
Manchmal entstehen Ideen, weil ich für einen bestimmten Anlass selber eine Karte brauche, diese aber nicht finde. Dann gestalte ich sie mir selber. Viele Ideen habe ich auch auf dem Beifahrersitz, wenn mein Mann Auto fährt und ich in die vorbeiziehende Natur schaue. Dann notiere ich mir Stichworte.

Was illustrierst du am liebsten?
Allgemein Tiere, aber Vögel liebe ich ganz besonders. Vielleicht weil sie scheu sind und schnell wegfliegen. Auf einem illustrierten oder gemalten Bild kann ich sie länger anschauen.

Mit welchen Materialien arbeitest und experimentierst du gerne?
Die Postkarten entstehen hauptsächlich aus geschnitzten Gummi-Stempeln. Bei den gemalten Bildern verwende ich auch gerne mal Herbstblätter, Sand, Blüten, Kalk, Papiermaché und Wachs.

Was für Papier setzt du ein?
Da ich mittlerweile die Karten digital fertig stelle, ist das Papier nicht so wichtig. Ich nehme meistens Bastelkarten aus der Migros, stemple, scanne die Motive ein und stelle alles im Photoshop zusammen. Dann lasse ich 500 Stück des gleichen Motivs im Offsetdruck auf hochwertigen ungestrichenen Postkarten-Karton drucken. Zu Beginn des Glückchenfüller-Labels habe ich nur die Originale gestempelt, sehr gerne auf dicken gelblichen Bierdeckelkarton. Das war nicht wirtschaftlich, da ich von der Idee, übers Zeichnen, Schnitzen und Stempeln mehrere Stunden bis zur fertigen Karte brauche.

Wo lässt du deine Karten drucken?
Bei der Druckerei Kyburz in Dielsdorf.

Welche Postkarte ist dein Bestseller?
Die Raketenglace ist lustigerweise während des ganzen Jahres mein Bestseller. Derzeit ist die Karte leider ausverkauft. Im Herbst nehme ich sie aber wieder ins Sortiment auf.

Ist für die Weihnachtszeit eine neue Karten-Kollektion geplant?
Ich habe erst im Februar 2020 18 neue Weihnachtskarten drucken lassen. Diese sind 2019 im Rahmen eines digitalen Adventkalenders auf Instagram entstanden. Ich bin im Moment an neuen Motiven, aber an keinen Weihnachtssujets. Von diesen habe ich mittlerweile 39 Motive im Angebot.

Du bietest auch Stempelschnitzkurse an. Wegen Corona können sie zurzeit nicht durchgeführt werden. Wann starten die nächsten Kurse voraussichtlich?
Es werden voraussichtlich im Oktober, November und Dezember an einem Wochenende pro Monat je zwei Kurse stattfinden, natürlich mit Maskenpflicht.

Kursdaten 2020

Was kann ein Teilnehmer von dem Workshop erwarten?
Ich erkläre in ca. 30 Minuten, wie die Technik des Stempelschnitzens funktioniert, danach können alle acht Teilnehmer selbständig ihre gewünschten Stempel aus Gummiplatten kreieren. Der Kurs dauert vier Stunden, die Teilnehmer können selber entscheiden, ob sie vor allem schnitzen und zu Hause stempeln, oder lieber mit nur einem selber gemachten Stempel im Kurslokal ganz viele Karten bestempeln möchten. Alle meine selber gemachten Stempel stehen ebenfalls zur Verfügung, mit 80 verschiedenen Stempelkissen kann man viele Kartenkreationen gestalten. Es gibt auch was zu essen und zu trinken, meist süsse und salzige Wähen, Kuchen, Wasser, Kaffee und Tee. Pausen machen die Kursteilnehmer selbständig nach Bedarf. Gummiplatten, Stempelkissen und Schnitzwerkzeug kann man bei mir am Schluss des Kurses kaufen.

Glückchenfüller

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Kopfsprung

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kopfsprung.ch

Bilder zur Verfügung gestellt von Mirjam Knecht Wäger.